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Vom Spital Uster ins Triemli und zurück 03. Juli 2023

Vom Spital Uster ins Triemli und zurück

Wer eine Pflegeausbildung auf Tertiärstufe abgeschlossen hat und über Berufserfahrung verfügt, kann ein Nachdiplomstudium (NDS) in Intensivpflege absolvieren. Auch am Spital Uster. Es bietet die Weiterbildung in Kooperation mit dem Stadtspital Zürich Triemli an. Nadine Grêt hat das Studium vor zwei Jahren abgeschlossen.

«Ich und Intensivstation? Niemals!», dachte sich Nadine Grêt noch vor wenigen Jahren. Schrecklich habe sie sich das vorgestellt, mit den vielen Geräten, dem stetigen Piepsen und dem wortkargen Alltag. Bis dann doch die Wissbegierde überwog und sie zum NDS Intensivpflege HF führte. «Ich wollte tiefer in die Medizin eintauchen und mehr Hintergrundwissen erwerben.»


Die Intensivpflege gilt als einer der anspruchsvollsten Berufszweige innerhalb der Pflege. Der Arbeitsalltag ist mit seinen schnell wechselnden und hochkomplexen Patientensituationen herausfordernd. Er bedingt ein grosses fachliches und methodisches Wissen – in den Bereichen Pflege, Medizin und Medizintechnik. «Bevor man den Schritt in die Intensivpflege wagt, sollte man sich in seiner Grundausbildung gefestigt fühlen», findet Nadine Grêt, die am Spital Uster – trotz ihres jungen Alters – ein alter Hase ist. Hier absolvierte sie nicht nur ihre Grundausbildung, sondern verbrachte ihr bisheriges 15-jähriges Arbeitsleben.

Ausbildung mit Zwischenjahr

Das zweijährige NDS durchlief die gelernte Pflegefachfrau FH nicht vollumfänglich am Spital Uster, obwohl sie kontinuierlich hier angestellt war: «Um Fachwissen in sämtlichen Bereichen zu erlangen, wird das Studium zusammen mit einem Partnerspital angeboten», erklärt sie. Das Spital Uster kooperiert mit dem Stadtspital Zürich Triemli, wo die Studierenden eines von insgesamt zwei Jahren verbringen. Der Wechsel ins Triemli sei anspruchsvoll gewesen, aber hoch spannend, resümiert Nadine Grêt. Sie habe auf diese Weise Einblick in Eingriffe erhalten, die an Regionalspitälern nicht durchgeführt werden.

Vertrautes Miteinander

Nach ihrem Zwischenjahr ist die junge Pflegefachfrau gerne ans Spital Uster zurückgekehrt. Ihr entsprächen das breit gefächerte Patientengut und das familiäre Ambiente, welches insbesondere im interdisziplinären Austausch mit der Ärzteschaft, der Physiotherapie, Logopädie und Seelsorge von grossem Vorteil sei. Auf der überschaubaren Intensivstation am Spital Uster herrscht zwischen den Mitarbeitenden eine vertraute Atmosphäre. Man kennt sich. Das macht den Austausch persönlicher und die Betreuung während des Studiums enger als in einem grossen Spital. «Ich konnte während meines NDS sogar von einer Berufsbildnerin und einem Berufsbildner gleichzeitig profitieren. Ein grosses Plus», so die junge Intensivpflegefachfrau.


Wir verständigen uns mittels Gestik.

Kreativ kommunizieren

Die Weiterbildung liegt bei Nadine Grêt inzwischen zwei Jahre zurück und ihr Alltag auf der Intensivstation hat sich eingependelt. Sie komme gerne zur Arbeit, sagt sie. Entgegen ihrer einstigen Befürchtung sei der Austausch sehr vielschichtig. Er beinhalte nicht nur eine intensive Auseinandersetzung mit den Patientinnen und Patienten selbst, sondern auch mit ihren Angehörigen. Die Kommunikation sei manchmal durchaus herausfordernd, vor allem während einer künstlichen Beatmung. Mit etwas Kreativität gelinge eine Interaktion aber sehr gut, sagt die diplomierte Expertin Intensivpflege NDS HF: «Wir verständigen uns mittels Gestik oder ich benutze ein iPad mit Piktogrammen, um Bedürfnisse abzufragen.» Was sie an ihrer Funktion aber am allermeisten schätze, sei die ganzheitliche Verantwortung, erklärt sie. «Wir üben sämtliche Pflegeprozesse am Patienten eigenständig aus. Das ist sehr befriedigend.»

Text: Sarah Buob Headerbild: Sarah Buob