«Neu haben wir auch Stationsperlen im Einsatz.»
Anne Peer leitet seit Sommer 2022 das Freiwilligen-Team am Spital Uster. Sie ist bestrebt, die gut etablierte Freiwilligenarbeit mit neuen attraktiven Tätigkeitsbereichen weiter auszubauen.
Macht Ihnen die Arbeit als Leiterin des Freiwilligen-Teams Freude?
Ja, das macht sie. Neu ist sie für mich hingegen nicht. Ich bin bereits seit 2012 in der Freiwilligenarbeit am Spital Uster tätig. Letztes Jahr übernahm ich die Leitung, nachdem ich meine langjährigen Praxiskenntnisse mit einem CAS in Freiwilligenmanagement ergänzt hatte. Für unsere Freiwilligen änderte sich mit dem Führungswechsel wenig. Für sie war ich bereits ein bekanntes Gesicht.
Sie übernahmen eine gut etablierte Freiwilligenarbeit. Wo liegen die gegenwärtigen Herausforderungen?
Heute sind die Freiwilligen vorwiegend in der Essbegleitung, im Besuchsdienst sowie als Sitzwache tätig, wobei wir uns im Bereich der Sitzwachen einen weiteren Ausbau wünschen. Mein Bestreben ist es einerseits, die Freiwilligenarbeit auf diesem hohen Level zu halten und andererseits Bereiche wie die Sitzwache stärker zu etablieren. Ausserdem sind wir stetig daran, für freiwillige Helferinnen und Helfer neue Tätigkeitsbereiche zu prüfen.
Konnten Sie bereits neue Angebote schaffen?
Ja. Beispielsweise engagieren sich Freiwillige neu auch als «Stationsperlen». Sie übernehmen auf einer fixen Station einfache Tätigkeiten, füllen beispielsweise Pflegematerial auf. Ausserdem gehen sie von Patientenzimmer zu Patientenzimmer und schauen, wo sie unterstützen können. Im einen Zimmer lüften sie, im nächsten erneuern sie das Wasser in der Blumenvase, im dritten räumen sie den Nachttisch auf – tragen also zum individuellen Wohlbefinden der jeweiligen Patientinnen und Patienten bei. Besonders schön an dieser Aufgabe ist die starke Identifikation mit der Abteilung und die grössere Bindung zu den Mitarbeitenden.
Was zeichnet die Freiwilligenarbeit am Spital Uster besonders aus?
Bei uns können sich die Freiwilligen selbst aussuchen, wie viele Einsätze sie leisten und wann sie das tun. Sie sind sehr flexibel und brauchen sich nicht fest zu verpflichten. Das wird sehr geschätzt. Wir bieten Einsätze unterschiedlicher Dauer an. Während eine Essbegleitung ungefähr eine halbe Stunde Zeit in Anspruch nimmt, dauert eine Sitzwache drei bis vier Stunden. Jede Person sucht sich selbst aus, in welchem Bereich sie sich engagieren möchte und wie oft. Wir haben Freiwillige, die absolvieren wöchentlich ein bis zwei Einsätze, andere einen pro Monat.
Machen es diese Unregelmässigkeiten nicht schwierig, mit den Freiwilligen in Kontakt zu bleiben?
Tatsächlich ist das
eine Herausforderung. Der Austausch mit den Freiwilligen ist mir aber wichtig. Wenn
ich sie und ihre persönlichen Lebensumstände kenne, kann ich auch besser auf
Veränderungen reagieren. Wenn ich bemerke, dass sich eine Person zurückzieht, suche
ich das Gespräch. Manchmal erfordert die individuelle gesundheitliche Situation
ein Wechsel des Tätigkeitsbereiches. Es kommt aber auch vor, dass die
Verpflichtungen zu viel werden, die Freiwilligen sich das aber nicht
eingestehen können oder sich schlecht fühlen, ihre Tätigkeit zu beenden. Da
hilft es, wenn ich sie mit viel Wertschätzung von ihrer Arbeit entbinden kann.
Die Einsatzmöglichkeiten im Freiwilligen-Team sind vielfältig: Unsere Freiwilligen leisten Besuchsdienst, machen Sitzwache und Essbegleitungen oder engagieren sich als Stationsperlen. Sie bestimmen selbst, wie, wann und wie oft sie tätig sein möchten.
Weitere Informationen: Freiwillige Spital Uster