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Unfreiwilliger Perspektivenwechsel 18. August 2023

Unfreiwilliger Perspektivenwechsel

Der Architekt Ivo Hasler ist seit 2022 Stadtrat von Dübendorf und Verwaltungsrat am Spital Uster. Kurz vor den Sommerferien erlitt er eine Fraktur am Fuss, die er im Spital Uster behandeln liess. Im Interview spricht er über seine Patientenerfahrung.

Sie betraten das Spital Uster kürzlich nicht als Verwaltungsrat, sondern als Patient. Was war geschehen?

Im Juni nahm ich am Political Streetsoccer-Turnier in Dübendorf teil – ein Anlass, der von der Jugendkommission organisiert und zusammen mit dem Dübendorfer Gemeinderat vergangenes Jahr ins Leben gerufen wurde. Er dient dem Dialog zwischen jungen Menschen und Politiker*innen. Eine coole Sache! Leider war mein Austausch mit den Jugendlichen sehr bescheiden. Ich verletzte mich gleich zu Beginn am Fuss.


Und wurden ins Spital Uster eingeliefert?

Der Adrenalinschub nach meinem Fehltritt sorgte dafür, dass ich noch eigenständig ins Auto steigen konnte. Eine Ratskollegin fuhr mich nach Uster in den Notfall.


Überlegten Sie sich nicht, in eine orthopädische Klinik zu fahren?

Nein, keine Sekunde. Es war für mich logisch, ins naheliegende Spital Uster zu fahren. Nicht nur, weil ich als Verwaltungsrat dem Spital zugewandt bin. Ich war auch schon positiv voreingenommen. Mein Lebenspartner hatte bereits eine sehr gute Erfahrung auf der Notfallstation des Spitals Uster gemacht. Ausserdem bietet das Spital Uster mit dem «Zentrum für Bewegungsapparat» genau die Versorgung, die ich in dem Moment brauchte.


Sie «durften» dann Ihre eigenen Erfahrungen machen …

Das kann man so sagen. Die Diagnose ergab einen Bruch des Sprunggelenks und des Wadenbeins. Ich wurde noch am selben Abend operiert und lag danach eine Woche lang auf der Bettenstation, um ein zweites Mal operiert zu werden. Meine «Grümpeliverletzung» ermöglichte mir sozusagen einen «Blick an die Front».


Wie erlebten Sie Ihren Aufenthalt?

Ich war von der Betreuung sehr beeindruckt. Sowohl im Verwaltungsrat des Spitals Uster wie auch als Stadtrat von Dübendorf hatte ich mich in den vergangenen Monaten intensiv mit gesundheitspolitischen Herausforderungen wie Pflegeversorgungsentwicklung, Leistungsqualität und Kostendruck auseinandergesetzt. Man geht automatisch davon aus, dass sich die Turbulenzen im Gesundheitswesen, die auch das Spital Uster in der Vergangenheit zu spüren bekam, in irgendeiner Weise auf den Patienten übertragen. Das war aber überhaupt nicht der Fall. Das Personal war nicht nur professionell, sondern auch engagiert und zuvorkommend. Nicht selbstverständlich, finde ich – und überaus lobenswert!


Wie war der Sommer mit Gips?

Nun ja: Er hätte entspannter sein können. (Lacht). Ich durfte den Fuss sechs Wochen lang nicht belasten. Der Alltag mit Krücken ist anstrengend. Aber inzwischen ist das Gröbste überstanden. Übermorgen werden in einem ambulanten Eingriff die Schrauben im Fuss entfernt. Danach startet die Nachbehandlung.


Was hat Sie Ihre Erfahrung gelehrt?

Dass man das Fussballspielen besser denjenigen überlässt, die es können. (Lacht) Nein, im Ernst: Ich hatte einfach Pech. Das kommt vor. Meine Unfallerfahrung hat mir einmal mehr bestätigt, wie wertvoll eine hochwertige regionale Nahversorgung ist. Ich bin überzeugt, dass gerade in der Wachstumsregion Glattal das Spital Uster diesbezüglich eine wichtige Rolle einnimmt und die hochspezialisierten Spitäler und nicht zuletzt die Infrastruktur der Stadt Zürich entlastet.

Text: Sarah Buob Headerbild: Jana Eichenberger