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02. Februar 2023

«Für mich gibt es keinen besseren Beruf»

Roberto Nobre absolvierte seine Ausbildung zum Dipl. Rettungssanitäter HF am Spital Uster. Nun übt er seinen persönlichen Traumberuf aus.

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Als Fachmann Gesundheit schätzte Roberto Nobre den Kontakt mit den Patienten sehr. Aber es fehlte ihm das Unvorhersehbare im Berufsalltag. So entschied er sich für die Ausbildung zum Dipl. Rettungssanitäter HF. «Wir arbeiten selbständig zu zweit, haben viel Medizinaltechnik im Gepäck und stehen in direktem Kontakt mit Patienten – diese Kombination gefällt mir.»


Gefragt sind in diesem Job eine hohe Sozial- und Selbstkompetenz sowie gute psychische und physische Belastbarkeit. Gearbeitet wird im Schichtbetrieb – ein Dienst dauert 12 Stunden. Was einen erwartet, weiss man nie. Roberto Nobre gefällt gerade das. Auch das Mehr an freien Tagen infolge der langen Schichtarbeit. Und stressige Situationen können dank der soliden Ausbildung und im Zweierteam gut gemeistert werden. Je nach Zustand des Patienten wird ein Notarzt oder auch die Luftrettung aufgeboten.


Praxisorientierte Ausbildung

Die ersten drei Monate seiner Ausbildung begleitete Roberto Nobre verschiedene Teams. «Dabei habe ich schon vieles gelernt: Wie man eine Infusion richtet, einen Blutdruck misst oder ein EKG schreibt», führt er aus. Nach dem ersten Schulblock arbeitet man bereits im Zweierteam mit einer diplomierten Person zusammen und leitet die ersten, einfacheren Einsätze selbständig.


Während den drei Jahren – davon insgesamt 47 Wochen Theorie an einer Höheren Fachschule für Rettungsberufe – setzen die Auszubildenden ihr neu erworbenes Wissen direkt in die Praxis um. So leiten sie bis zum Abschluss der Ausbildung immer komplexere und herausforderndere Einsätze.


Am Spital Uster gefällt Roberto neben der familiären Atmosphäre besonders das abwechslungsreiche Einsatzgebiet. «Wir arbeiten auf dem Land, sind auf der Autobahn im Einsatz, arbeiten mit der Luftrettung zusammen und sind auch in der Stadt Zürich unterwegs.» Ausserdem dauern die Einsätze in der Regel nicht so lange. Weil viele Spitäler in der Umgebung sind, können Patienten innert kürzester Zeit zur weiteren Behandlung übergeben werden.


Sackgasse Rettungsdienst? Nicht im Spital Uster!

«Über meine Zukunft habe ich mir noch keine konkreten Gedanken gemacht», sagt Roberto. Vorerst möchte er im Rettungsdienst tätig bleiben. Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln: Man kann als Berufsbildner oder Bereichsleiter tätig sein, einen Nachdiplomstudiengang im Gesundheitsbereich ins Auge fassen oder sich zum Fachlehrer weiterbilden.


Nichtsdestotrotz kann es belastend sein, im Rettungsdienst zu arbeiten. Befragungen des deutschen Berufsverbands Rettungsdienst zeigen, dass sich 90 Prozent der Rettungssanitäter*innen nicht vorstellen können, bis zur Pensionierung im Beruf zu bleiben. Auch dafür gibt es beim Spital Uster eine Lösung. Barbara Henzen, Leiterin des Rettungsdienstes, hat dafür eine «Abspringerstelle» für den geordneten Job-Ausstieg geschaffen.

Was macht ein*e Rettungssanitäter*in?

Dipl. Rettungssanitäter*innen HF organisieren und leiten Notfalleinsätze und Krankentransporte und stellen damit die präklinische notfallmedizinische Versorgung sicher. Ihr Arbeitsalltag ist geprägt von schnell wechselnden Situationen, was rasches und individuelles Handeln erfordert. Zudem stellen sie die Einsatzbereitschaft von Rettungswagen, Technik und Material sicher.

Einblick in den Rettungsdienst

Text: Rebecca Blatter Video: Rebecca Blatter