Flexible Kinderbetreuung dank des «Rösligarte»
7.30 Uhr. Vor dem «Rösligarte» fährt Jasmin Keller mit Fahrrad und Kinderanhänger vor. Die Chefarztsekretärin ist auf dem Weg zur Arbeit am Spital Uster. Wie jeden Mittwoch und Donnerstag legt sie an der Wagerenstrasse 47 einen kurzen Stopp ein. In der spitalinternen Kinderkrippe werden ihre Tochter und ihr Sohn bereits erwartet. «So eine tolle Sache, diese hausinterne Krippe», schwärmt die berufstätige Mutter. «Ein riesiger Pluspunkt meiner Stelle am Spital Uster.» Die unmittelbare Nähe zum Arbeitsplatz sei für sie von unschätzbarem Wert: «Bei Bedarf kann ich innerhalb von fünf Minuten vor Ort sein. Das beruhigt.»
Mit ihrer Büroarbeit und den geregelten Arbeitszeiten gehört Jasmin Keller nicht zur klassischen Zielgruppe der Spitalmitarbeitenden, für welche die besonderen Strukturen des «Rösligarte» ausgearbeitet wurden. Diese sind aussergewöhnlich grosszügig: «Wer unregelmässig Dienst hat, kann bei uns die Betreuungstage für seine Kinder monatlich im Voraus festlegen», erläutert Mirjam Schuler, die Krippenleiterin. «Wir möchten so die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen.» Dominique Ruf wüsste nicht, was sie ohne dieses spezielle Angebot machen würde. Als Rettungssanitäterin ist sie an unterschiedlichen Wochentagen im Einsatz. Ihr Mann ist Arzt und arbeitet ebenfalls unregelmässig. Die junge Familie ist auf externe Betreuung angewiesen. «Wir sind enorm dankbar für den ‹Rösligarte›, sagt die Mitarbeiterin. «Da, wo wir wohnen, habe ich noch nie von einem ähnlichen Angebot gehört.»
Die Möglichkeit, Kinder nur halbe oder Dreivierteltage betreuen zu lassen, die grosszügigen Öffnungszeiten sowie der Betreuungstarif, der sich nach dem Jahreseinkommen richtet, sind weitere Pluspunkte der spitalinternen Krippe. Der «Rösligarte» ist für die Mitarbeitenden aber nicht nur deshalb interessant. «Das Team ist ausgesprochen professionell und liebenswürdig», sagen die beiden Frauen. Mit ein Grund dafür mag dessen Konstanz sein. Mirjam Schuler hat die Krippenleitung vor vier Jahren übernommen, ist aber emotional schon viel länger mit dem «Rösligarte» verbunden: «Ich absolvierte hier mein erstes Praktikum», erzählt sie schmunzelnd, «bei Françoise D’Agostino.» Die damalige Krippenleiterin hat inzwischen die Stellvertretung inne und konzentriert sich nach 27 Dienstjahren wieder vermehrt auf die Arbeit mit den Kindern.
Der «Rösligarte» gehört zum Spital Uster und profitiert vom exklusiven Service der hauseigenen Bereiche. Das Essen wird von der Küche des Spitals geliefert, Unterhaltsarbeiten erfolgen durch den Technischen Dienst. Auch die Wäsche sowie die Reinigung werden intern abgewickelt. Diese Strukturen führen zu einer Beständigkeit, die ihresgleichen sucht und bereits über 50 Jahre Tradition hat.