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Heute steht wieder ein Schockraumtraining an.
Heute steht wieder ein Schockraumtraining an.
Die Instruktorin einer externen Firma erklärt den Mitarbeitenden die Simulationspuppe.
Die Instruktorin einer externen Firma erklärt den Mitarbeitenden die Simulationspuppe.
Diese zeigt Vitalparameter sowie Pupillenreflexe.
Diese zeigt Vitalparameter sowie Pupillenreflexe.
Beim «Patienten» handelt es sich um einen rund 50-jährigen Obdachlosen, der überfallen wurde.
Beim «Patienten» handelt es sich um einen rund 50-jährigen Obdachlosen, der überfallen wurde.
Fachpersonen aus der Notfallstation, der Anästhesie, Chirurgie, Medizin und Radiologie finden sich zur kurzen Vorbesprechung ein.
Fachpersonen aus der Notfallstation, der Anästhesie, Chirurgie, Medizin und Radiologie finden sich zur kurzen Vorbesprechung ein.
Der Patient befindet sich in einem schlechten Allgemeinzustand. Das EKG offenbart Herzrhythmusstörungen sowie eine Herzinsuffizienz.
Der Patient befindet sich in einem schlechten Allgemeinzustand. Das EKG offenbart Herzrhythmusstörungen sowie eine Herzinsuffizienz.
Das Team muss ihn sofort stabilisieren.
Das Team muss ihn sofort stabilisieren.
Bei lebensbedrohlichen Verletzungen gilt es keine Zeit zu verlieren.
Bei lebensbedrohlichen Verletzungen gilt es keine Zeit zu verlieren.
Die Übungssituation ist sehr realistisch. Das Team kennt den Fall nicht und muss auf der Stelle performen.
Die Übungssituation ist sehr realistisch. Das Team kennt den Fall nicht und muss auf der Stelle performen.
Die Übung wird gefilmt und vertont und live in einen Nebensaal übertragen.
Die Übung wird gefilmt und vertont und live in einen Nebensaal übertragen.
In der Nachbesprechung wird analysiert, wo Abläufe noch verbessert werden können.
In der Nachbesprechung wird analysiert, wo Abläufe noch verbessert werden können.
21. Juni 2022

Üben für den Ernstfall

Die Abläufe bei der Behandlung Schwerverletzter wollen gelernt sein. Denn bei lebensbedrohlichen Verletzungen gilt es, keine Zeit zu verlieren. Eine optimale Kommunikation im Team kann für die betroffene Person lebensrettend sein.

Frühmorgens erreicht die Notfallstation am Spital Uster ein Anruf des Rettungsdienstes: In Kürze soll ein rund 50-jähriger Obdachloser eingeliefert werden. Er wurde an seinem Schlafplatz in der Bahnhofunterführung von mehreren Jugendlichen überfallen und mit Füssen und Fäusten attackiert. Eine Polizeipatrouille kam ihm zu Hilfe und alarmierte die Ambulanz.


Der Mann befindet sich in einem schlechten Allgemeinzustand. Bauch und Brustkorb sind verletzt und seine Stirn weist eine Platzwunde auf. Ausserdem hat er Atemnot. Das EKG offenbart Herzrhythmusstörungen sowie eine Herzinsuffizienz.


Dieser Notfallpatient ist ein Fall für den Schockraum – der Ort im Spital, wo schwerverletzte und akut medizinisch gefährdete Patientinnen und Patienten erstversorgt werden. Hier führen Fachpersonen aus der Notfallstation sowie aus der Anästhesie, Chirurgie, Medizin und Radiologie gemeinsam eine Diagnostik durch. Denn bei lebensbedrohlichen Verletzungen darf keine Zeit verloren werden.


Was heute speziell ist: Der Obdachlose ist ein Simulationspatient. Wir befinden uns in einem Schockraumtraining, das von einer externen Firma geleitet wird. Die Mitarbeitenden dürfen das Training in regelmässigen Abständen besuchen. Studien zeigen: Oft sind Zwischenfälle in der Medizin auf Fehler in der Kommunikation zurückzuführen. Mit Teamtrainings kann dem entgegengewirkt werden. Wiederkehrende Übungen helfen, Abläufe zu festigen.  


Die Simulationspuppe ist mit modernster Technik ausgestattet. Sie zeigt Vitalparameter, auch Pupillenreflexe. Selbst sprechen kann sie. Das macht die Übung sehr realistisch. Der einzige Unterschied zur Realität: Alle Beteiligten sind darauf eingestellt, dass die Notfallsituation eintrifft. Den Fall aber kennen sie nicht. Sie müssen auch hier auf der Stelle performen können.


Während die einen Teilnehmenden agieren, sitzen die anderen in einem Nebenraum, wo sie die gesamte Situation mitverfolgen und analysieren können. Der Schockraum ist nämlich mit Kamera und Lautsprecher ausgestattet. Ton und Bild werden live übertragen. Jedes Szenario wird im Anschluss an die Übung gemeinsam besprochen. Was lief gut? Wo liegen Verbesserungen drin? Beim Debriefing herrscht zu einem Thema grosse Einigkeit: Die kurze Besprechung, bevor der Patient vor Ort war, wurde als sehr wertvoll angesehen. Das Team legte da bereits die Rollen der einzelnen Personen fest und jeder wusste, was er zu tun hatte. Das brachte Ruhe in die sonst hektische Situation. Eine wichtige Erkenntnis für die Zukunft aber ist die: Selbst wenn der Patient schon da ist, kann man sich einen kurzen Moment Zeit dafür nehmen, sich zu organisieren. Der Nutzen, der daraus gezogen wird, kann für die Patientin oder den Patienten sehr bedeutend sein.

Text: Sarah Buob Bildstrecke: Sarah Buob