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Umfassende Behandlung von Unfallverletzungen 09. Januar 2024

Umfassende Behandlung von Unfallverletzungen

Knochenbrüche, verletzte Sehnen, Bänder oder Gelenke – Unfälle können jederzeit und überall passieren. Am Spital Uster erhalten die Betroffenen eine umfassende und von Beginn weg gut abgestimmte Behandlung.

Mehr als die Hälfte unserer Patientinnen und Patienten kommt über die Notfallpforte zu uns. So auch eine 78-jährige Frau, die über einen Teppich in ihrer Wohnung gestürzt ist und grosse Schmerzen hat. Die Ambulanz bringt sie mit Verdacht auf eine Hüftfraktur in die Notfallstation des Spitals Uster. Alle Untersuchungen werden unmittelbar durchgeführt und die Experten der Unfallchirurgie und Orthopädie direkt hinzugezogen. «Dieser Schritt ist entscheidend. Er erlaubt es, Art und Umfang der Verletzungen von Beginn an genau zu diagnostizieren und die Behandlung abzustimmen», erklärt Dr. med. Michele Arigoni, Chefarzt Traumatologie. Ist eine Osteosynthese notwendig? Das bedeutet, dass der Bruch mit Schrauben, Platten, Nägeln oder Drähten fixiert wird. Erhält die Patientin eine Teil- oder Vollprothese? Die Behandlungsschritte werden im fachübergreifenden Team besprochen und die Operation der Hüfte innerhalb von 48 Stunden durchgeführt. Nachdem die Fraktur versorgt ist, untersucht der Handchirurg das ebenfalls in Mitleidenschaft gezogene Handgelenk.


Von Anfang an interdisziplinär betreut

Gerade bei älteren Personen ist eine schnelle Mobilisierung nach dem Eingriff wichtig. Deshalb werden auch die Expertinnen und Experten der Akutgeriatrie unmittelbar hinzugezogen. «Eine aufeinander abgestimmte interdisziplinäre Versorgung trägt zur schnelleren Genesung bei», so Arigoni. Die Patientin erholt sich nach der Operation im Spital und erhält eine fachübergreifende Betreuung. «Durch gemeinsame Visiten und Rapporte erkennen wir eine allfällige Komplikation schnell und können sofort handeln.» Dank der sofortigen Akutrehabilitation während des stationären Aufenthalts kehrt die Patientin bereits zwei Wochen nach ihrem Unfall in ihr gewohntes Umfeld zurück. Dies ist nur ein Beispiel, das den Behandlungserfolg dank der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit aufzeigt. Diese kommt selbstverständlich auch bei jüngeren Menschen, die beispielsweise mit einem Knochenbruch ins Zentrum für Bewegungsapparat kommen, zum Zug. Je nach Schwere kann eine Operation erforderlich sein. In anderen Fällen reicht eine konservative Behandlung. In vielen Fällen wird Physiotherapie verschrieben, um die betroffenen Muskeln zu stärken und die Beweglichkeit wiederherzustellen. Sind Muskeln oder Sehnen verletzt, ist eine Behandlung durch die Orthopädin oder den Orthopäden erforderlich. Auch nach der Behandlung ist die weitere Betreuung der Patientinnen und Patienten sichergestellt. Das Zentrum für Bewegungsapparat bietet Nachuntersuchungen und eine sportmedizinische Therapie bei Sportverletzungen an.

Von jährlich 3 000 chirurgischen Eingriffen werden über 40 % ambulant durchgeführt.

Nicht nur bei Unfällen bestens versorgt

Das Zentrum für Bewegungsapparat bietet auch bei akuten oder chronischen Schmerzen am Bewegungsapparat, bei Verschleisserscheinungen und Arthrose eine umfassende Betreuung. Unsere Fachärzte wenden das gesamte Spektrum operativer Verfahren zur Behandlung des Bewegungsapparates an – auch konservative Therapien und Physiotherapie. In der Endoprothetik werden Gelenke ersetzt, wenn Therapien nicht die gewünschten Ergebnisse bringen. Mit präzisen Operationsverfahren und modernen Prothesen sorgen unsere Spezialisten insbesondere beim Gelenkersatz für Hüfte, Knie und Schulter für nachhaltige Behandlungserfolge und eine schnelle Genesung. Die Spezialisten der Handchirurgie behandeln neben Handverletzungen auch akute und chronische Erkrankungen der Hand.


Eins-a-Weiterbildungsstätte

Das Zentrum für Bewegungsapparat fungiert als Weiterbildungsstätte für Fachärztinnen und Fachärzte der chirurgischen Disziplinen. «Während der Weiterbildung bietet das Zentrum ein breites Ausbildungsspektrum bei sehr erfahrenen Kaderärztinnen und Kaderärzten», unterstreicht Arigoni, der selbst Präsident von AO Trauma* ist. In Umfragen des Schweizerischen Instituts für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) erzielt die chirurgische Klinik konstant überdurchschnittlich gute Noten. «Wir sind eine zertifizierte Weiterbildungsstätte für die chirurgische Facharztausbildung und erhielten vergangenes Jahr eine schweizweite Auszeichnung. Darauf sind wir besonders stolz.» Aber auch Mitarbeitende der anderen Berufsgruppen profitieren vom neuen Zentrum. Neben gemeinsamen Fortbildungen lernen alle voneinander und tauschen sich regelmässig aus. Die engere Zusammenarbeit erlaubt eine noch bessere Patientenversorgung. Und das ist letztlich das oberste Ziel.


*Vereinigung für die Ausbildung von Unfallchirurginnen und  -chirurgen in Osteosynthese

Zentrum für Bewegungsapparat

Das Zentrum für Bewegungsapparat vereint die Fachbereiche Orthopädie, Traumatologie/Unfallchirurgie und Handchirurgie. Es bietet eine umfassende Behandlung von Krankheiten und Verletzungenam Bewegungsapparat – von der Notfallversorgung bis zur Operation, über ambulante Sprechstunden bis hin zur sportmedizinischen Behandlung und Rehabilitation – und das ganz in der Nähe des Wohnorts. Ein erfahrenes Spezialisten-Team von Ärztinnen und Ärzten, Pflegefachpersonen sowie Therapeutinnenund Therapeuten behandelt und betreut die Patientinnen und Patienten fachübergreifend und arbeitet Hand in Hand. Mehr erfahren.
Text: Jana Eichenberger Headerbild: Marco Blessano